Der feine Unterschied zwischen einem Geist und einem Brand
Vielleicht ist es Euch schon aufgefallen, aber wir haben fast ausschließlich Geiste in unserem Sortiment. Obstbrände sind nicht zu finden. Aber was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Geist und einem Brand?
Das ist (relativ) schnell erklärt: Bei einem Brand enthalten die Rohstoffe (beispielsweise Äpfel oder Birnen) Zucker, die Früchte werden „eingemaischt“, also zerkleinert und dann wird Hefe zugegeben. Die Hefe sorgt dann über die alkoholische Gärung für die Umwandlung des Zuckers in Alkohol. Und genau dieser Alkohol wird dann über die Destillation gewonnen. Fertig ist der Brand.
Beim Geist sieht die Sache etwas anders aus. Hier werden die Früchte in sogenannten Neutralalkohol eingelegt, also einen Alkohol, der so ziemlich nach nichts schmeckt und mindestens 96% vol. aufweist. Die Aromen aus den Früchten werden vom Alkohol herausgelöst und durch die anschließende Destillation erhält man den sogenannten Geist, also die gesamten Aromen, die vorher in Lösung übergegangen sind.
Was ist aber nun besser? Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Viele sind der Meinung, ein Brand sei „qualitativ hochwertiger“, da ja hier der Alkohol direkt aus der Frucht gewonnen wird, genauer gesagt aus dem Zucker der Frucht. Manche meinen, Geiste seien minderwertiger, da hier mit dem sogenannten „Neutralalkohol“ gearbeitet wird.
Fakt ist, beide, sowohl Brand als auch Geist haben ihre Vorteile. Will ich den Geschmack der puren Frucht, so ist der Geist vorzuziehen. Denn hier wird nur das Aroma der Frucht und sonst keine anderen Aromen herausgelöst. Beim Brand wiederum hat die Hefe einen Einfluss auf den Geschmack. Am besten merkt man das bei Wein. Ein Traubensaft hat einen anderen Geschmack als ein Wein. Beim Wein spielen die Aromen mit rein, die die Hefe bei der Gärung bildet. Und die Hefe bildet sehr viele Aromen.
Dementsprechend muss jeder für sich selbst entscheiden, was ihm besser schmeckt. Geiste liefern die reintönigeren Destillate, die auch nur die Fruchtaromen widerspiegeln, Brände liefern zusätzlich auch noch die von der Hefe gebildeten Aromen. Beides ist lecker!
